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Elterninitiative Mother Hood mahnt: Versorgung rund um die Geburt verschlechtert sich

Zum Internationalen Hebammentag am 5. Mai fordern Eltern mehr politischen Willen zur Verbesserung der Lage

Zum Internationalen Hebammentag am 5. Mai fordern Eltern mehr politischen Willen zur Verbesserung der Lage

Bonn, 03. Mai 2016 –  Anlässlich des Internationalen Hebammentages am 5. Mai schlägt die Bundeselterninitiative Mother Hood Alarm: Die Versorgungslage während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett verschlechtert sich in Deutschland zunehmend. Das geht zu Lasten der Sicherheit von Mutter und Kind, wie auch der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte beklagt. Deutschlandweit fehlen Hebammen in den Kreißsälen. Frauen werden während der Geburt nicht ausreichend betreut. Mangelhafte Betreuung führt zu mehr unnötigen Kaiserschnittgeburten, überflüssigen medizinischen Eingriffen und Geburtstraumata.

Doch nicht nur in den Kreißsälen herrscht Mangel. Schwangere finden immer häufiger keine Hebamme für die Vorsorge und die häusliche Wochenbettbetreuung. In der Folge führen Erkrankungen wie Neugeborenengelbsucht oder nachgeburtliche Blutungen bei Frauen zu unnötigen Krankenhausaufenthalten, obwohl diese eigentlich von Hebammen frühzeitig zu Hause erkannt und behandelt werden könnten. Auch die derzeit gegründeten so genannten Hebammensprechstunden, zu denen Frauen im Wochenbett mit ihren Neugeborenen erst hinfahren müssen, sind ein Schritt zurück.
Angesichts der besorgniserregenden Entwicklung stellt Mother Hood der Politik die Frage, wie die Zukunft der Betreuung von Schwangeren, Gebärenden und jungen Familien aussehen soll und welche Konzepte für eine sichere Versorgung existieren.

„Denn die von Gesundheitsminister Hermann Gröhe durchgesetzten Maßnahmen wie etwa der Sicherstellungszuschlag haben nicht den gewünschten Effekt“, sagt Dr. Katharina Hartmann, Mitglied im Vorstand von Mother Hood. Die Arbeitsbedingungen der Hebammen und die damit verbundene Bezahlung blieben weiterhin schlecht, viele würden deshalb ihren Beruf aufgeben.

Politischer Wille fehlt

Mother Hood fordert von der Politik wirkungsvolle Maßnahmen zur Verbesserung der Geburtshilfe. Schließlich geht es um die Gesundheit von Mutter und Kind. „Experten sind sich einig, dass vor allem die 1-zu1-Betreuung während der Geburt, eine maximale Fahrtzeit zum nächsten Kreißsaal von 30 Minuten sowie ein Vergütungsmodell, welches dem zeitlichen und personellen Aufwand einer natürlichen Geburt gerecht wird, zu mehr Sicherheit führen“, fasst Hartmann die wichtigsten Forderungen der Elterninitiative zusammen. Die sich verschlechternde Geburtshilfe kann nach Ansicht von Mother Hood nur verbessert werden, wenn die Ursachen für den Hebammenmangel beseitigt werden. Doch dafür scheint der politische Wille zu fehlen.

Ansprechpartnerin

Katharina Desery
Vorstand und Pressesprecherin
Tel.: 0163/ 7274735
E-Mail: presse(at)mother-hood.de