Hebammensuche: Wie finde ich eine Hebamme?

Wie finde ich eine Hebamme? Tipps für die Hebammensuche für Geburtsbegleitung, Vorsorge und Wochenbett.

Während der Schwangerschaftsvorsorge, der Geburt und im Wochenbett gibt die Betreuung durch eine Hebamme vielen Frauen Sicherheit. Leider ist es in weiten Teilen Deutschlands gar nicht mehr so leicht, eine Hebamme zu finden. Hier geben wir ein paar Tipps für die Hebammensuche.

Eine Hebamme für die Geburt

Wünschst du dir eine Eins-zu-eins-Betreuung während der gesamten Geburt? Dann gehst du am besten schon sofort nach dem positiven Schwangerschaftstest auf die Suche nach einer freiberuflichen Hebamme, die auch Geburten betreut. Berücksichtige bei deiner Suche folgende Fragen:

  • Welche Kliniken sind gut zu erreichen? Einige Kliniken arbeiten mit freiberuflichen Hebammen oder Hebammenzentren zusammen. Kontaktiere die Kliniken und frage nach, ob sie mit so genannten Begleit-Beleghebammen arbeiten. Das sind freiberufliche Hebammen, die dich in die Klinik zur Geburt begleiten.
  • Gibt es ein Geburtshaus oder eine Hebammenpraxis in der Umgebung, die Geburten in Ihren eigenen Räumen betreuen? Gibt es in deiner Nähe Hebammen, die Hausgeburten begleiten? 
  • Kliniken, Geburtshäuser oder Hebammenzentren bieten regelmäßig Infoabende an. Dort kannst du dich unverbindlich und auch bereits vor einer Schwangerschaft informieren, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welcher Geburtsort die richtige Wahl sein könnte.

Eine Hebamme für die Vorsorge während Schwangerschaft und im Wochenbett

Nach SGB V, Art. 1, § 24d haben Schwangere einen Anspruch auf ärztliche Betreuung sowie Hebammenhilfe nicht nur während, sondern auch vor und nach der Geburt. Leider gibt es in vielen Teilen Deutschlands mittlerweile auch nicht mehr genug Hebammen für die Vorsorge und Wochenbettbetreuung. Auch hier gilt deshalb: Je früher du dich kümmerst, desto besser!

  • Frage deine Freunde und Bekannten nach Empfehlungen und kontaktiere die Hebammen möglichst noch vor Ende Ihrer 12. Schwangerschaftswoche. 
  • Wenn dein errechneter Geburtstermin kurz vor oder in den Sommerferien liegt, kann es auch in gut versorgten Städten zu Engpässen kommen, denn dann gehen viele Hebammen in den Urlaub. Bemühen dich in einem solchen Fall am besten noch zeitiger um eine Betreuung. 
  • In einigen Städten (z.B. in Köln und Düsseldorf) gibt es ein sogenanntes Hebammennetzwerk oder eine Hebammenzentrale. Die Mitarbeiterinnen helfen dir bei der Suche nach einer Hebamme.

Mein:e Gynäkolog:in verweigert die Vorsorge im Wechsel mit der Hebamme!

Manche Gynäkolog:innen bzw. Frauenärzte:innen verweigern die wechselseitige Schwangerschaftsvorsorge mit einer Hebamme. Es kann also passieren, dass sie dich quasi „vor die Tür setzen“, wenn du eine Hebammenbetreuung im Wechsel mit deinem Gynäkologen wünschst. Dieses Vorgehen ist nicht richtig!

Das hat die Bundesregierung bereits im Jahr 2017 klar gemacht. Eine ausführliche Erklärung mit Link zur offiziellen Antwort aus dem Gesundheitsministerium gibt es hier.

Eine sehr gute Erklärung (PDF) hat außerdem der Dt. Hebammenverband/ Hebammen Baden-Württemberg im März 2020 veröffentlicht. Demnach steht einem Wechselmodell Hebamme/ Gyn nichts im Wege.

Erkläre deiner Gynäkologin, dass sie dir eine wechselseitige Vorsorge mit der Hebamme nicht verweigern kann. Du kannst unsere verlinkten Dokumente vorzeigen. Die Praxis soll dir schriftlich die Ablehnung bestätigen und begründen.

Wenn das nichts hilft, versuche die Praxis zu wechseln. Informiere uns außerdem per E-Mail an info@mother-hood.de . Wir sammelt derartige Beschwerden.

Was kannst du tun, wenn du keine Hebamme finden kannst?

Du hast keine Hebamme gefunden? Verliere nicht den Mut! Suche weiter und frage Freunde, Bekannte und andere Hebammen nach Rat. Oft gibt es Wartelisten, und Hebammen, die bereits ausgebucht sind, empfehlen andere Kolleginnen weiter. Außerdem kannst du folgendes tun:

  • Melde bitte unbedingt deiner Krankenkasse, dass du Schwierigkeiten hast, eine Hebamme zu finden. Auch die Kassen verfügen über Listen von Hebammen, mit denen dir weitergeholfen werden kann. Das Problem wird den Kassen bisher nur selten gemeldet. Nur wenn du als Patientin dein Recht einforderst, können die Kassen auch reagieren.
  • Informiere das Gesundheitsamt, das für deinen Wohnort zuständig ist.
  • Informiere deine*n Abgeordnete*n über den Hebammenmangel in deiner Stadt oder Region.
  • Hilf dem Deutschen Hebammenverband bei der Bestandsaufnahme und trage deinen Hebammenmangel auf der Landkarte der Unterversorgung ein.
  • Gemeinsam können wir uns für eine bessere Versorgung von Frauen und Kindern einsetzen. Engagiere dich bei Mother Hood e.V.!

Diese Links helfen dir bei der Hebammensuche: