Welche Geburtsposition ist am besten?

Geburt in Rückenlage immer noch am häufigsten

Gebärende nehmen während der Geburtsarbeit meist eher aufrechte Positionen ein – wenn sie gelassen werden. Nach wie vor werden Babys in den Kliniken noch in Rückenlage geboren. Die Gründe dafür sind vielfältig. Das von Medien bestimmte Bild von der auf dem Rücken liegenden Frau ist sehr präsent und prägt unsere Vorstellung, wie Geburten vonstatten gehen sollen. Auch manche Hebamme und Ärztin bevorzugt nach wie vor die Rückenlage, weil sie dabei den besten Blick auf die Vagina und das Kind haben.

In Rückenlage gebären hat viele Nachteile:

  • Durch den Druck aufs Becken und den Steiß verkleinert sich der Beckenausgang. 
  • Das Kind muss kurz bevor es aus der Vagina der Mutter austritt, eine Aufwärtsbewegung gegen die Schwerkraft machen. 
  • Dammverletzungen sind die Folge.
  • Das Baby kann durch die Druckverhältnisse in den Blutgefäßen unterversorgt werden und es kommt zu einem Abfall der Herztöne.

Unterschiedliche Geburtspositionen – Bewegung während der Geburt tut gut

Wir werden hier keine Vorgaben oder Empfehlungen für Geburtspositionen abgeben. Letztendlich entscheidet die Gebärende allein nach ihrem Gefühl, in welcher Position das Baby zur Welt kommen soll.

Tatsächlich sind manchmal bestimmte Positionswechsel sinnvoll, damit die Geburt weiter vorangeht. Sollte die Hebamme oder die Gynäkologin auf eine Geburtsposition bestehen, muss sie das unbedingt genau erklären. Ein “Das machen wir immer so”” zählt nicht!

Was meint die Wissenschaft zur Geburtsposition?

Die medizinische S3-Leitlinie “Die vaginale Geburt am Termin” bezieht zum Thema Geburtsposition klar Stellung.

“Die Gebärende sollte dazu ermutigt werden, sich zu bewegen und die Position einzunehmen, die für sie am angenehmsten ist. Sie soll aktiv bei der Einnahme der von ihr gewählten Positionen unterstützt werden.”

Empfehlung 7.35 in der S3-Leitlinie „Die vaginale Geburt am Termin“

Auch aus wissenschaftlicher Sicht spricht sehr viel dafür, nicht in Rückenlage zu gebären. Ausnahme: der Wille der Gebärenden sowie gut begründete Umstände.

Mehr zu Geburtspositionen: