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WHO: Welttag der Patientensicherheit 2021

Kreißsaalverbot birgt medizinische Risiken. Die Corona-Krise hat massive Auswirkungen für Schwangere, Neugeborene und ihre Familien. Wegen der Ansteckungsgefahr insbesondere für das Personal schränken Kliniken Besuch stark ein oder verbieten ihn ganz.

Für eine sichere und respektvolle Geburtshilfe!

Der “World Patient Safety Day“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 17. September stellt in diesem Jahr Schwangere, Gebärende und ihre Kinder in den Mittelpunkt. Mit den Worten “Act now for safe and respectful childbirth” ruft die WHO ihre Mitgliedsstaaten auf, für eine sichere und respektvolle geburtshilfliche Versorgung zu sorgen. Die WHO adressiert explizit die Akteur:innen und Entscheider:innen im Gesundheitswesen, nimmt aber auch die Politik in die Pflicht. Die Aufforderung der WHO stützt damit die Forderungen des Elternvereins Mother Hood, denn auch in Deutschland gibt es in der Geburtshilfe deutlichen Verbesserungsbedarf.

“Es ist Zeit, endlich effektive Maßnahmen zu ergreifen, die die seelische und körperliche Gesundheit von Müttern und Kindern während Schwangerschaft und Geburt sicherstellen,” fordert Katharina Desery, Vorständin von Mother Hood.

Dazu zählt beispielsweise eine bessere Vergütung der Geburtshilfe. So könnten mehr Hebammen auf den unterfinanzierten Geburtsstationen beschäftigt werden und für die Begleitung jeder einzelnen Gebärenden zur Verfügung stehen.

Wie auch die WHO, fordert Mother Hood die Patientenrechte der Gebärenden zu achten. Sie sind Voraussetzung für eine respektvolle Begleitung. Konkret bedeutet das, Frauen in alle Entscheidungen ihren Körper betreffend einzubeziehen. Das Fachpersonal muss Schwangere umfangreich aufklären und darf keine medizinischen Eingriffe ohne deren Zustimmung durchführen.

Einige der aus Elternsicht wichtigsten Kernaussagen der WHO, adressiert an  Fachpersonal, Führungskräfte und die Politik:

  • Das Fachpersonal sorgt dafür, dass die Geburt zu einer positiven Erfahrung wird.
  • Teamarbeit fördern: Starke Teams führen zu sicheren Geburten.
  • Gute Arbeitsbedingungen für das Fachpersonal bedeuten mehr Sicherheit.
  • Eine Fehlerkultur wird gefördert als Grundlage für Verbesserungen.
  • Leitlinien zu einer sicheren und respektvollen Geburtshilfe werden gefördert und deren Umsetzung sichergestellt.

In Deutschland steht der Welttag der Patientensicherheit unter dem Leitmotiv “Sicher vom ersten Atemzug an” und wird vom Aktionsbündnis für Patientensicherheit organisiert. Das Bündnis richtet den Blick auf die Kommunikation während der Geburt. Am Tag der Patientensicherheit findet eine Tagung zum Thema statt.

“Wir begrüßen, dass das Aktionsbündnis Patientensicherheit auf den Zusammenhang zwischen Problemen in der Geburtshilfe und dem daraus resultierenden Sicherheitsrisiko für Mutter und Kind hinweist,” sagt Katharina Desery. “Allerdings hätten wir uns im Vorfeld mehr Einbeziehung von Eltern gewünscht, so wie es auch die WHO in einer ihrer Kernaussagen fordert.”

Mehr Informationen zum Welttag Patientensicherheit

World Patient Safety Day der WHO, aktuelle Kampagne und Kernaussagen:

Allgemein: https://www.who.int/campaigns/world-patient-safety-day/2021

Kernaussagen: https://www.who.int/campaigns/world-patient-safety-day/2021/key-messages

Tag der Patientensicherheit in Deutschland vom Aktionsbündnis:

https://www.aps-ev.de/Veranstaltungen/aps-veranstaltung-wtps-2021

Bonn, 16. September 2021

Ansprechpartnerin

Katharina Desery
Vorstand und Pressesprecherin
Tel.: 0163/ 7274735
E-Mail: presse(at)mother-hood.de