Wir wenden uns zwar entschieden gegen die Maskenpflicht im Kreißsaal, aber nicht grundsätzlich gegen Corona-Schutzmaßnahmen.
Bonn, 21. September 2020. Wir halten es für grundlegend wichtig, zur Eindämmung der Corona-Pandemie Schutzmaßnahmen zu ergreifen, wie beispielsweise die Maskenpflicht in Alltagssituationen.
Unsere Kritik an der Maskenpflicht betrifft explizit die extrem kräftezehrende Geburtsarbeit. Wir distanzieren uns ausdrücklich von gesellschaftlichen Bewegungen, die das Masketragen zum Symbol für die Beschneidung von Freiheitsrechten stilisieren und die sich nicht deutlich von rechtsextremer Unterwanderung abgrenzen. Das Gleiche gilt für Internetseiten, deren Ziele und finanzielle Interessen undurchsichtig sind!
Wir bleiben bei unserer Position, dass niemand eine Gebärende zwingen kann, eine Maske zu tragen. Frauen bestärken wir, sich von der Maskenpflicht im Kreißsaal nicht beirren zu lassen und die Maske abzusetzen, wenn sie sie nicht mehr tragen wollen oder können.
Die Ängste von Familien im Zusammenhang mit Corona und Schwangerschaft/ Geburt nehmen wir sehr ernst. So waren wir im März die ersten, die Informationen recherchiert und veröffentlicht haben und sind bis heute zuverlässige Anlaufstelle für viele Schwangere.
Ansprechpartnerin
Katharina Desery
Vorstand und Pressesprecherin
Tel.: 0163/ 7274735
E-Mail: presse(at)mother-hood.de
Weiterführende Informationen
Empfehlungen für Schwangere zum Umgang mit der Maskenpflicht:
- Wir empfehlen in der Klinik nachzufragen, wie es dort konkret mit den Masken auch in der letzten Phase der Geburt gehandhabt wird: Wann muss eine Maske getragen werden? Was passiert, wenn die Maske die Geburtsarbeit behindert?
- Frauen berichten davon, dass sie mit medizinischen Einwegmasken besser zurecht kommen. Sie erschweren das Atmen oft weniger, als selbstgenähte Behelfs-Masken. Die meisten Kliniken stellen Einwegmasken zur Verfügung.
- Sofern eine Maske auch während der letzten Phase der Geburt vorgeschrieben ist, empfehlen wir die Befürchtungen zu erklären.
- Eine Vereinbarung, die Maske solange wie möglichst zu tragen und sie abzunehmen, wenn sie bei der Geburt stört, kann helfen.